Flüchtlinge – Refugees

Im großen Langenscheidt Handwörterbuch Englisch findet sich folgende Übersetzungen: refuge = Zuflucht, Ausweg; refugee = Flüchtling. Im Deutschen kennen wir das Wort Refugium. Ins Englische übersetzt heißt es sanctuary. Und das wiederum wird mit Heiligtum, aber auch mit Zufluchtsstätte oder Asyl übersetzt.

Der Begriff „Flüchtling“ ist in Deutschland seit langem negativ besetzt. Womöglich, weil manche unserer älteren Mitbürger mit ihren Eltern selbst einmal als solche in die BRD gekommen sind und auch nicht nur willkommen geheißen wurden. Heute liegt es oft einfach daran, dass die Flüchtlinge Unruhe in unser geregeltes Leben bringen und durch ihre Bedürftigkeit und Anderssein permanent und unausweichlich an unsere inneren Grundwerte rühren.  Solche besitzt – mehr oder weniger ausgeprägt – jeder von uns. Im Alltag müssen wir die aber kaum ernsthaft „strapazieren“. Mit der einen oder anderen Spende lassen sie sich ganz gut ruhig stellen.

Das ist jetzt anders. Die Flüchtlinge sind da. Sie suchen bei uns Schutz vor Verfolgung und Sicherheit. Manche kommen aber auch, weil sie hier ein besseres Leben erhoffen. Den Verfolgten Asyl zu gewähren gebietet unser Grundgesetz, allen Mitgefühl entgegenzubringen unsere christliche Kultur. Auch den sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen, denn an deren prekären Lebensverhältnissen in der Heimat tragen wir – der Westen – zum Teil beträchtlich Mitschuld.

Mitgefühl ist in jedem Menschen verankert. Kinder besitzen es und können es äußern, ehe sie erzogen werden oder mit religiösen Werten in Berührung kommen. In späteren Lebensjahren wird die Empathie mehr und mehr von gesellschaftlichen Ritualen und der eigenen Ratio verdrängt. Der Apell an das Mitgefühl löst dann eher Unbehagen aus oder führt gar zu offener Verweigerung. Gegenüber Flüchtlingen versteigen sich manche Mitbürger in schwer nachvollziehbares, bisweilen kriminelles Handeln. Die große Mehrheit aber reagiert menschlich, akzeptiert Flüchtlinge und hilft. Sie lässt sich durch populistische Meinungsmache von etablierten und Hetze von Pseudo-Politikern nicht beirren.

Die  Menschen aus den Krisenländern suchen bei uns

  • Arbeit
  • Schutz
  • Sicherheit

Wenn wir ihnen dies nicht nur gewähren, sondern sie aktiv unterstützen, können sie für uns zu ASSen werden, zu Trümpfen. Wenn wir sie qualifizieren können sie dazu beitragen, den  bei uns herrschenden Fachkräftemangel zu mildern und uns helfen, den Auswirkungen unserer schrumpfenden und stetig überalternden Gesellschaft zu begegnen. Mit ihren Kenntnissen können sie später in ihrer Heimat den Grundstein legen für ein auskömmliches Leben  für sich selbst, ihre Mitbürger  und die folgenden Generationen. Dazu bedarf es einer Menge guten Willens auf beiden Seiten, unserer Toleranz, Offenheit und der Bereitschaft, anderes, fremdes, zu akzeptieren und bestimmt auch großer Anstrengung.

Haben wir eine andere Wahl? Nein! Und keine konservative Revolution(?) und kein populistisches Lamentieren werden uns die Aufgabe abnehmen.

Berichte und Ansichten – von mir nur für mich